Chlorgasaustritt
(Einsatz-Nr. 35)

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Gefahrgut > Leckage
Einsatzort Details

Badepark, Wörth am Rhein
Datum 15.09.2021
Alarmierungszeit 00:23 Uhr
Einsatzende 07:45 Uhr
Einsatzdauer 7 Std. 22 Min.
Alarmierungsart Melder
eingesetzte Kräfte

FF Maximiliansau
FF Wörth
Polizei
DRK

Einsatzbericht

Defekt an Sensor sorgt für Stundenlangen Großeinsatz

Zusammen mit der Feuerwehr Maximiliansau und der Gefahrstoffgruppe des Stadtgebiets wurden wir um 00:23 Uhr mit dem Alarmstichwort Gasausströmung (Chlorgasaustritt) an den Badepark Wörth alarmiert. Im Lagerraum für Chlorgas, hatte das Gebäudeeigene Messsystem einen Alarm ausgelöst. Bereits direkt nach dem eintreffen an der Einsatzstelle wurde ein Trupp unter Atemschutz zur Erkundung des Bereiches um den Lagerraum herum vorgeschickt. Erste Messungen im freien verliefen ohne Feststellung. Eine Gefahr für Personen im Gebäude konnte durch die Uhrzeit nahezu ausgeschlossen werden.

Da das Gebäudeeigene Messgerät eine deutlich erhöhte Chlorgas Konzentration anzeigte war nicht auszuschließen, dass es im Lagerraum zu einer Leckage gekommen war. Dank der Auslösung der Sicherheitstechnik wurden die Chlorgasbehälter automatisch geschlossen und eventuelle Dämpfe durch ein Berieslungsystem niedergeschlagen.

Ein erster Trupp konnte dann unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) den Raum betreten. Messungen im inneren des Lagerraums verliefen ebenfalls ohne Nachweis von Chlorgas. Wir waren bereits im Begriff die Einsatzmaßnahmen zu beenden als der in der Zwischenzeit gefallene stationäre Messwert, gegen 02:39 Uhr erneut deutlich Anstieg.

Um eine Leckage im Raum definitiv auszuschließen zu können, wurde der ABC-Erkunder des Gefahrstoffzug Speyer alamiert. Das Fahrzeug verfügt über spezielle Messtechnik mit der auch kleinste Mengen an Gefahrstoffen nachgewiesen werden können.

Des weiteren wurde aus dem Gefahrstoffzug des Landkreises, die bei der Feuerwehr Kandel stationierte, Dekontaminationseinheit (Dekon-P) zur Unterstützung alarmiert.

Zur Absicherung der eingesetzten Kräfte wurde zudem die Sanitätsbereitschaft des DRK Steinweiler an die Einsatzstelle alarmiert.

Kräfte der Polizei Wörth waren über die komplette Einsatzdauer mit eingebunden.

Nachdem im Außenbereich alle Sicherheitvorkehrungen getroffen waren, wurde im Raum die Berieselungsanlage abgestellt und ein CSA-Trupp zum Messen vor geschickt. Auch die Messung mit den sensibleren Messgeräten konnte kein Chlorgas nachweisen.

Ein direkter abgleich von stationärem und mobilen Messgerät wies auf einen technischem defekt am stationären Sensor hin. Gegen 06:15 Uhr konnten die Maßnahmen im Bereich des Freibades beendet werden. Das aufrüsten der Fahrzeuge und die aufräum Arbeiten waren gegen 8 Uhr beendet.


Vor Ort machten sich sowohl der Brand- und Katastrophenschutz Inspekteur des Landkreises Mike Schönlaub, als auch Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche ein Bild über die Lage. Die Betriebsleiterin der Wörther Bäder Tanja Gerloff unterstützte uns ebenfalls an der Einsatzstelle.

Insgesamt waren 50 Einsätzkräfte mit zahlreichen Fahrzeugen im Einsatz.